Ein heißer Tag und ein Footballspiel bei den Einhörnern in Schwäbisch Hall
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Kaum Wolken am Himmel aber dafür Sonne satt. Hitze pur in der Sonne und doch machten wir uns in einem klimatisierten Auto auf den Weg nach Schwäbisch Hall. Wir, das sind Marc Junge (https://all-about-football.de/) und Christian Roth (https://american-sports.info/), wollten uns an diesem Tag das GFL Süd Spiel zwischen Schwäbisch Hall und den Mercenaries aus Marburg ansehen. Zwar liegt der Ort nicht gerade um die Ecke, aber den aktuellen Meister der GFL sollte man sich doch schon mal angesehen haben.
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Vor Ort angekommen, nach einer Fahrt mit einigen Umwegen, gestaltete sich zunächst die Suche nach einem Parkplatz als ein interessantes Unterfangen. Aber nur eine Nebenstraße weiter hatten wir das Glück parken zu können. Also auf zum Stadion, auf zum Meister. Endlich angekommen wurden wir schon freundlich empfangen und überhaupt sind die Menschen aus der Gegend scheinbar generell sehr freundlich. Dieser Eindruck bestätigte sich am Eingang, im Fanshop und auch sonst überall.
Nun mussten wir unser Equipment irgendwo abstellen und haben dafür einen Platz auf der Seite der Marburger gefunden, die langsam aber sicher zu einem sehr festen Bestandteil unserer Spielbesuche werden. In Gesprächen mit den Betreuern der Mannschaft als auch einigen Fans, kam der Begriff „Multifans“ in unsere Richtung. Der Begriff kann einen schon zum Schmunzeln bringen, denn es ist wahrlich so, dass wir Sympathien für mehrere Vereine im American Football hegen. In dieser Sportart ist das auch ohne weiteres möglich, schließlich steht der Sport im Vordergrund.
So verging die Zeit bis zum Einlauf beider Mannschaften, denn Cheerleader kann man in Schwäbisch Hall nicht mehr bewundern, da diese abgeschafft worden sind. Irgendwie schade, schließlich gehören sie doch absolut zum Football dazu. Doch dann kamen beide Mannschaften auf das von der Sonne geflutete Spielfeld. Applaus und Jubel waren bei den knapp 2.000 Zuschauern schon groß und unter ihnen befanden sich auch viele Marburger. Man hatte das Gefühl, dass in Schwäbisch Hall der ganze Ort im Stadion versammelt sein könnte. Aber nun, der Ort ist dann doch noch einiges größer als es Platz im Stadion gibt.
Das Spiel konnte nun losgehen und zu beneiden waren die Spieler definitiv nicht. Die Sonne brannte geradezu vom Himmel herunter und ich fühlte mich auch nicht besonders wohl in dieser brütenden Hitze.
Zu Anfang ging es noch und ich sah ein Spiel, das schleppend begann. Die Offensivbemühungen dauerten lange. Marburg hatte dabei den ersten Angriff im Spiel, der mit einem Punt beendet werden musste, da sich die Verteidigung der Unicorns nicht überlisten ließ. Im Gegenzug führte der erste Angriffsversuch der Hausherren auch gleichzeitig zu den ersten Punkten. Aber auch dieser Drive dauerte seine Zeit. Erst gut drei Minuten vor Ende des ersten Viertels kamen die ersten sieben Punkte auf die Anzeigetafel. Ob es der Hitze geschuldet war, oder den beiden Verteidigungsreihen, kann ich nicht genau sagen.
Während sich die Marburger im Gegenzug wieder nach vorne arbeiteten, bin ich von der Sonnenseite auf die Schattenseite des Spielfelds entschwunden. Die große Tribüne warf glücklicherweise genügend Schatten, der bis an den Spielfeldrand reichte. Auf meinem Weg dorthin bot mir ein Fan sogar Sonnencreme an. Nun, im Schatten brauchte ich diese dann nicht, aber schon sehr nett die Footballfreunde überall.
Im Schatten fühlte ich mich gleich besser und konnte die kämpfenden Marburger sehen, die ihrerseits zu Beginn des zweiten Viertels zu einem Touchdown kamen. Aber der Extrapunkt wurde geblockt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Jedenfalls war das Spiel zunächst eng und das spiegelte sich auch auf dem Feld bisher so wieder.
Doch nun kam die Zeit der Hausherren, deren Offensive sich beinahe fehlerlos zeigte und nur wenige Pass- und Laufversuche brauchte, um zwei weitere Touchdowns mit dem jeweiligen Extrapunkt auf das Tableau zu bringen. Zwischendurch zeigte auch die Defensive erneut, dass sie durchaus ein Mittel gegen Silas Nacita gefunden hatten. Beziehungsweise gegen seine Lauf- und Passversuche. So zeigte sie sich auch im folgenden Angriffsversuch als standhaft.
Nicht ganz so standhaft, besser gesagt ballsicher, zeigte sich Halls Quarterback für einen Moment, der den Ball bei einem Laufversuch verlor und damit den Weg für einen weiteren Marburger Touchdown ebnete. Erneut war aber der Extrapunkt nicht gut, womit die marburger nur die 12 Punkte für beide Touchdowns auf der Anzeigetafel hatten. Kurz darauf war dann auch Halbzeit und aus der Sicht der Heimmannschaft stand es 21 zu 12.
Während der Pause wollte ich mir dann etwas zu trinken holen. Das läuft in Schwäbisch Hall etwas anders ab, als zum Beispiel in Frankfurt. Denn hier muss man zunächst an eine Kasse, damit man das, was man haben möchte, bereits bezahlen kann. Dafür erhält man einen Bon, den man an der entsprechenden Ausgabe – also ob Essen oder Getränke – einlösen kann. Ein bisschen umständlich, wenn viel los ist, wie ich finde. Aber auf der anderen Seite erhält man tatsächlich Glasflaschen, bzw. Gläser, ausgehändigt. Das ist durchaus nicht Gang und Gebe. Schon dann nicht, wenn man an die Sicherheit denkt und an das, was man damit anstellen könnte. Es ist aber auch gleichzeitig ein sehr großer Vertrauensbeweis in die Fans des Sports, denn bisher habe ich noch nicht gehört, dass in Schwäbisch Hall Flaschen geflogen wären. Also wirklich ein sehr großer Vertrauensbeweis von Seiten des Vereins. Dafür sind die Getränke gekühlt und gut, auch das Essen war sehr lecker. Ich selbst habe zwar nicht gegessen, aber Christian hat sich doch einen Burger gegönnt, den man selbst belegen kann. Das hat er auch gemacht und nach seiner Aussage war dieser vorzüglich – also eine klare Essensempfehlung von ihm hierfür. Übrigens sind die Fleischerzeugnisse, die zum Verkauf angeboten werden, von heimischen Erzeugern. Daume hoch hierfür.
Anschließend ging auch schon das Spiel weiter. Die kurze Halbzeitpause verflog einfach. Zwar brannte die Sonne mittlerweile nicht mehr ganz so extrem, aber ich blieb dann doch lieber auf der Schattenseite. Ich wollte nach dem Spiel nicht unbedingt „gut durch“ sein.
Schwäbisch Hall startete gut in die zweite Hälfte und sie kamen auch direkt wieder nahe an die Endzone. Doch dieses Mal hielten die Marburger gut dagegen und erlaubten lediglich die Chance auf ein Field Goal, das die Unicorns zur 24 zu 12 Führung nutzen konnten. Doch aufgeben liegt den Marburgern nicht und sie spielten ihre Offensive gut aus und profitierten von einem kleinen Stellungsfehler der Haller Hintermannschaft und kamen tatsächlich mit einem weiteren Touchdown und dem ersten verwandelten Extrapunkt auf 19 zu 24 heran. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass die Marburger durchaus eine Chance haben könnten, wenn keine Fehler passieren würden.
Der folgende Angriffsdrive der Unicorns konnte aber nicht gestoppt werden, sodass sie zu Beginn des vierten Quarters einen weiteren Touchdown zum 31 zu 19 erzielen konnten. Die nächste Szene im Angriffsspiel der Marburger wurde zur Schlüsselsituation in diesem Spiel. Ein langer Pass von Nacita erreichte seinen Receiver, der den Ball auch fing. Doch als alle Spieler wieder mit den Füßen auf dem Boden waren, hatte auf einmal ein Haller den Ball in seinen Händen und konnte sogar noch ein gutes Stück in Richtung der Marburger Endzone laufen. Der folgende Touchdown war dann reine Formsache. 38 zu 19 stand es nun und in der Folge sah man, dass bei den Marburgern die Luft draußen war. Sie wehrten sich noch tapfer und verhinderten sogar noch einen weiteren Touchdown, während der Versuch eines weiteren Field Goals der Haller misslang. Den letzten Angriff, gut zwei Minuten vor Ende, knieten die Marburger bis zum Auslaufen der Uhr ab. Und damit endete auch das Spiel mit 38 zu 19 für Schwäbisch Hall.
Es war ein gutes Spiel, das steht außer Frage. Sicherlich hat die Hitze ihren Teil dazu beigetragen, dass das Spiel hier und da ein bisschen Träge verlief. Doch die von Verletzungen und Ausfällen geplagten Marburger haben gut gekämpft und durchaus ein akzeptables Ergebnis erzielen können. Vielleicht haben sie Glück, dass zur entscheidenden Phase wieder einige Spieler an Bord sind.
Nach dem Spiel durften wir uns sogar noch die kleine Pressekonferenz mit beiden Trainern in der Business Lounge ansehen und anhören. Es gab aber meines Erachtens nichts Besonderes bei den Aussagen. Es wurde sich beglückwünscht, das Spiel analysiert und festgestellt, dass Schwäbisch Hall noch eine Nummer zu groß für Marburg war, die aufgrund ihrer Ausfälle auch nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Für mich ist Silas Nacita übrigens noch immer der MVP dieser Saison.
Es war ein schöner Spätnachmittag im Schwabenland mit einem guten Footballspiel. Der Spielort ist jedenfalls sehr angenehm für ein diesen Sport. Die Tribünen sind nicht zu groß oder zu klein und auch die freundliche Atmosphäre lädt für einen weiteren Besuch bei den Einhörnern ein.
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